mein Name ist Kilian und ich komme aus Aschaffenburg. Wahrscheinlich kennen einige von euch die Horex Regina, die seit ein paar Wochen in meiner Garage steht. Sie war vorher einige Zeit bei ebay-Kleinanzeigen zu einem ziemlich hohen Preis inseriert. Vielleicht hat sie ja auch jemand aus dem Forum mal vor Ort angeschaut. Ganz so hoch war der Kaufpreis am Ende dann nicht mehr, trotzdem war sie sicher kein Schnäppchen. Aufgrund meiner schon länger anhaltenden Oldtimerleidenschaft(Erkrankung?) und eines familiären Bezuges zur Regina (mein Vater und mein Onkel fuhren mal Regina) reizte mich dieses schöne Motorrad schon länger. Jetzt bleibt sie jedenfalls bei mir. An meiner Regina gefiel mir v.a. die Historie und der noch (zum Teil)vorhandene Originallack. Im Forum werden ja, wie ich inzwischen lesen konnte, regelmäßig auch Verkaufsangebote besprochen, meine Regina ist mir dabei nicht untergekommen. Auch wenn die Regina laut Brief und Verkäufer bisher wohl nur 3 Vorbesitzer hatte, und nur bis 1960 zugelassen war, wurde an ihr schon etwas gebastelt. Die Zeit ist natürlich insgesamt nicht spurlos an ihr vorüber gegangen. Sie war - und ist zum Teil immer noch - durch verschiende Farbschichten bedeckt. Mit Aceton ließen sich diese jedoch von einigen Teilen bisher schon recht gut entfernen. Der Chromtank wurde innen zwar mal versiegelt, ist aber nach der Lackentfernung außen an den Seiten nicht mehr wirklich ansehnlich, während der Lack oben mir noch gut gefällt. Überhaupt sieht der Originallack an verschiedenen Stellen sehr unterschiedlich aus. Es hing wohl vom Untergrund ab, wie gut er sich gehalten hat. Ich bin mir jedenfalls noch nicht sicher, was ich weiter mit ihr mache. Eine Überlegung ist z.B., nur den Tank auszutauschen und die Technik zu restaurieren. Das Fischsilbergrau finde ich eine gute Farbe. Mich würde natürlich interessieren, welche Auffälligkeiten/Fehl- oder Falschteile/Probleme ihr als Experten an meinem Motorrad erkennen könnt. Und was ihr insgesamt davon haltet.
Bereits jetzt vielen Dank und viele Grüße, Kilian 20220406_161304.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20220406_161653.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20220406_161705.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20220406_161403.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20220227_124531.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
PS: Konkret würde mich z.B. interessieren, ob das Eber-Rücklicht und ob die Hupe (mit Kreuzschlitz-Schrauben) so original an der Regina verbaut worden sind?
das Rücklicht ist wohl richtig, die Hupe eher nicht, denn Kreuzschlitzschrauben wurden damals von der Industrie noch nicht in verwendet. Die Hupe lässt sich vielleicht durch eine Stempelung auf ihrer Rückseite identifizieren. Ansonsten sieht das Motorrad ziemlich komplett, unverbastelt und original aus, sodass kaum Überraschungen innerhalb des Motors zu erwarten sind. Der Farbton ist an 400ern ab Werk erhältlich gewesen, ich hatte auch einmal ein solches Stück, mit Original-Rechnung des Erstbesitzers. Warum willst du den Tank austauschen? Du wirst ohnehin nur einen indischen kaufen können, und da gibt es anscheinend immer wieder Probleme mit den Befestigungen, die nich passen. Dein Tank sieht so aus, als könne man ihn neu verchromen lassen. Das ist auch nicht billig, aber durchaus machbar. Soweit ersichtlich ist er beulenfrei, ein großer Pluspunkt. Die sonst üblicherweise falschen Teile wie Lenkerarmaturen, Deckel für Benzin- und Öltank, Luftfilter etc., nach Käufen oft sehr gesucht, sind hier alle im original vorhanden. Hätte nicht jemand das Motorrad vermutlich unzerlegt übergepinselt, hätte man es vielleicht sogar unrestauriert belassen können, nur die Technik wieder herrichten. Interessant zur Beurteilung wäre der km-Stand. Die Chance ist ja bei dem Stück gegeben, dass noch der originale Tachometer eingebaut ist. Desweiteren ist immer werterhöhend, wenn Motor und Rahmen nummerngleich sind. Kannst du die beiden Nummern nennen, oder wenigstens die letzten 4 Ziffern? Dann könnten die Herstellungsdaten heraus kommen. Auf jeden Fall ist die Maschine eine sehr gute Grundlage für die Restaurierung.
Renato hat ja schon alles geschrieben resp. noch nachgefragt. Ja, "Malen nach Zahlen" war nicht so das Ding vom Vorbesitzer und die Kreuzschrauben auf der Hupe spielen hier bestimmt eine "vernichtend" geringe Rolle . Was die Anregung von Renato zum Tank betrifft. Ich lasse auch gerade einen Originaltank verchromen, hab jedoch dem Galvanikbetrieb signalisiert, dass man es ruhig angehen kann. Ich werde im Forum dann berichten. Und, ohne eine Diskussion anzuregen, das Gepinsel ist nicht erhaltungswürdig und hat mit Patina überhaupt nix zu tun. Also trau Dich an die Restauration.
danke für eure Einschätzungen. Das Rücklicht ist leider etwas beschädigt. Da muss ich schauen, ob ich längerfritig vielleicht originalen Ersatz für die Kappe bekomme. Bei der Hupe dachte ich mir schon, dass die wahrscheinlich nicht so verbaut wurde, ich werde sie mir mal genauer anschauen. Das Modell (mit Schlitzschrauben) habe ich auch auf Bildern bei anderen Reginas schon gesehen, vielleicht wurde sie ja mal als Ersatz (Nachbau) angeboten. Ich habe schon länger eine schöne und originale verchromte Noris-Hupe in der Vitrine liegen, evt. baue ich die an die Regina. An mender Regina wurden aber auch an anderen Stellen originale Schrauben durch Schlitzschrauben ersetzt, teils aus Edelstahl, was zeigt, dass neben der farblichen Veränderungen zumindest schon etwas an ihr gebastelt wurde. Das merkt man auch am Tank, der bereits mal von unten aufgetrennt, wieder zugeschweißt und innen versiegelt wurde. Ob er insgesamt noch zu resaurieren ist, muß ich noch herausfinden. Ich hatte weniger an einen Tank aus Indien gedacht, sondern an einen Nachbautank eines bekannten Ersatzteil-Händlers aus meiner Region. Wie sind die denn qualitativ? Die Felgen sind bei mir nicht aus Alu, dann wohl auch eher nicht von der 400er?
Der Tacho steht bei 24400km. Etwas gelaufen ist sie schon. Ich glaube zur Regina mal gelesen zu haben, dass man bei 30.000 km den Motor schon komplett machen sollte. Die sichtbaren Nummern passen zusammmen (Brief, Typenschild, Motor).
Hallo Kilian, Gratulation zu der 400er aus Ludwigshafen! Ich kann Dir nur raten, den Pinselanstrich in Ruhe zu entfernen, um den Patinazustand zu erhalten!
Es gibt sehr viele mehr oder weniger gut restaurierte 400er Reginas - aber im nummerngleichen Patinazustand fischsilber ist das dann schon ein ziemlich einmaliges Zeitdokument, das bei vielen Liebhabern höher im Wert steht als eine perfekt restaurierte 400er Regina, wie sie auf jedem Treffen mehrfach zu sehen sind!
Hab Mut zur wunderschönen und echten Patina, die nach der sorgfältigen Reinigung zu Tage kommen wird.
Übrigens bei Klassikern wie zum Beispiel MV Agusta, Indian oder Vincent sind Motorräder mit originaler Patina mehr wert als restaurierte Exemplare - das führt inzwischen ja sogar dazu, dass Patina künstlich erzeugt wird!
Bei Deiner Patina 400er hast Du ja den Kaufzustand im Jahr 2022 mit diesem Beitrag bestens dokumentiert 👍 und es ist wirklich ein Glücksfall heute noch so etwas zu finden! Auch in den 80er Jahren wäre das schon was besonderes gewesen, weil viele eigentlich gut erhaltene Motorräder in den 60er und 70er Jahren im Werner- oder Peter Fonda - Stil „veredelt“ wurden.
Glückwunsch zu der schönen und nahezu vollständig originalen Regina, die würde mir auch gefallen. Den Argumenten von Volker kann ich nur zustimmen, vorausgesetzt natürlich dass Du Dich für ein Patina- Motorrad ebenfalls begeistern kannst. Was das Entfernen der nachträglich aufgebrachten Farbe anbelangt würde ich Dir empfehlen, an einer unauffälligen Stelle mal Bremsflüssigkeit drauf zu pinseln. Das löst eine minderwertige Farbe sehr gut an so dass man sie nach einiger Zeit einfach abwischen kann. Bei meiner Regina waren auch die Kotflügel mal überpinselt worden, mit o.g. Methode ging alles restlos ab und der Originale Lack blieb unversehrt.
Tatsächlich war für mich der weitestgehend vorhandene Originalzustand (bzw. die Hoffnung darauf) entscheidend für den Kauf. Deshalb werde ich den gepinselten Lack weiter entfernen. Mit Aceton klappt es ansich ganz gut, dauert nur etwas. Darüber es mit Aceton zu machen hatte ich im VFV - Forum gelesen. Den originalen Lack möchte ich möglichst erhalten. Trotzdem möchte ich das Motorrad längerfristig auch fahren. Deshalb werde ich mir auch die Technik genauer ansehen. Die vorhandene Elektrik funktioniert noch.
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