Hallo, ich habe hier aus einer Werkstattauflösung einen neuen Kolben erhalten. Er ist von der Firma GPM, die Teile Nr lautet 6913.A 71 steht auf dem Kolben. Ob noch weitere Teile zum Vorschein kommen, kann ich leider noch nicht sagen, ist aber eher unwahrscheinlich. Die Preisvorstellung ist 140,-- inkl. Versand 0172-3112366 Gruß aus dem Norden Christian
vielen Dank für Dein Angebot hier im Forum. Wir sind hier ein relativ überschaubarer Haufen und uns ist sehr daran gelegen, dass hier im Forum keiner übers Ohr gehauen wird. Aus diesem Grund ist es immer gut, wenn ein neues Mitglied sich erst einmal vorstellt oder ein aussagekräftiges Profil hat. Beides bei Dir leider Fehlanzeige....
es liegt mir fern, hier irgendein Geschäft verderben zu wollen, aber ich muss doch sagen, dass ich persönlich mit Kolben dieses Herstellers schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich hatte, nicht nur in einem Regina-Motor, auch in einer NSU OSL 250 und einer MG Falcone, mit Klemmerei trotz eines sehr hohen Einbau-Laufspiels zu kämpfen. Im Fall der Regina waren 9/100mm! nötig. Im Fall der OSL wurde mir damals vom Lieferanten nach Reklamation immerhin kostenloser Ersatz geleistet; leider war natürlich ein Übermass nutzlos dahin.
Hallo Renato, ein großes Einbau-Laufspiel für einen Kolben ist prinzipiell keine Aussage über die Qualität des Teils. Um mich einmal mehr zu wiederholen: Typische Nachbaukolben können schwerlich alle technisch möglichen Kniffe enthalten, die beim damaligen Serienkolben vom Auftraggeber verlangt wurden. So wird die hochgelobte Fa. Schneider, oder auch Wahl , genau so wie Asso oder GPM, bei gleicher Kolbenbauart das gleiche Einbauspiel vorschreiben. Und das liegt bei Normal-Alukolben und Graugußzylinder bei Durchmesser 70-80mm bei 0,10mm . Normalkolben heißt, die leichteste und stabilste Bauart, ohne eingegossene Stahlteile, Schlitze, nur Ölbohrungen, wie z.B. Schmiedekolben für Rennen. Bitte unten im Reparaturbuch das Laufspiel bei BMW R 69S vergleichen, mit Nüral-Kolben 73mm hat man 0,09-0,10mm Einbauvorschrift, um sicher 7000 Umin zu beherrschen. Bei Touren-R 60 hat man Schlitze und Stahleinlagen verbaut, sodaß bei gleicher Bohrung nur um 0,05mm benötigt werden - ähnlich wie bei Serien-Regina-Kolben mit 0,04mm Spiel. Ähnliches Einbauspiel haben Autokolben heute, weil ebenfalls aufwendige Stahleinlagen verbaut werden - was aber den Kolben schwer macht. Andere Hexerei ist physikalisch nicht möglich. Die Wärmedehnung durch Wahl der Alulegierung zu beeinflussen ist bei Motorradgrößen zu vernachlässigen. Das wirkt sich erst bei Flugmotoren und LKW-Diesel etc. aus. Aus Stabilitätsgründen hat beim Flugmotor ein Kolben ohne Schlitze oder Stahl mit 110mm oder 127mm dann 0,5mm Spiel, kein Kommafehler - ein halber Millimeter. Also zum Abschätzen des Laufspiels schaut man den Kolben nicht außen an sondern, was innen verbaut ist : Ist der heiße Kolbenboden vom Hemd durch lange Schlitze getrennt, oder hat man Stahleinlagen eingegegossen, damit der Kolben im kalten Zustand nicht so wackelt. Sowas gibt das Einbauspiel vor - unabhängig vom "Edel-Hersteller" . Ich empfehle da lieber 2 Hundertstel mehr Spiel als 2 zu wenig. Es gibt andere Stellen an den Horexen, wo ich mich noch um die letzten my bemyhe - was gelegentlich in dieser Genauigkeit schon recht mysam zu erreichen ist.
Und wie macht sich das Nix-Taugen praktisch bemerkbar ??? Die Firma Gandini gibts seit 1914 und sollte inzwischen Ahnung vom Kolbenbauen haben und stellt jährlich jenseits 2 Mio. Stück her. Wenn sich Zylinderschleifereien nicht an Herstellerangaben halten, kann GPM nichts dafür. Bei Nachbaukolben gibts allerdings das Problem, abhängig vom verwendeten Rohling, daß das Gewicht nicht nahe dem des Originalkolbens sein kann. Da muß man nacharbeiten oder nachwuchten, oder explizit das Gewicht vorschreiben.
entschuldige, ich hätte gleich etwas spezifischer werden müssen. Laut meinen alten Notizen gab es bei dem Regina-Kolben (350er) damals zu beanstanden:
- ungeschlitzt, ohne Stahleinlage - Masse kpl. über 355gr. (Regina 3 original 320/330gr.) - sehr grobes Finish (ich weiss, sagt eigentlich noch nicht viel) - Bolzenbohrung zu stramm - bei 9/100 Einbauspiel in Zylinder 03 immer noch leichte Klemmneigung (alle dafür ursächlich möglichen Fehler wurden ausgeschlossen) - recht raue Kolbenringnuten, verschleissträchtig und daher dem Ölverbrauch förderlich - falsche Spielangabe, von GPM eingestempelt: 5/100mm, der Klemmer/Fresser war vorprogrammiert
Und wie gesagt, ich hatte mit GPM auch an anderen Motoren Probleme.
Die Kolben von Asso(I) waren ebenfalls vollschaftig ohne Stahleinlage, die gingen aber ab 8/100mm ohne Probleme (auch beim 400er), hatten offenbar bessere Kontur und Formtreue, und vielleicht eine Legierung mit geringerer Wärmeausdehnung ? Wir wissen ja, dass Kolben ballig und oval sein müssen, besonders die ohne Einlagen. Ich habe übrigens immer meine Kolben und Zylinder nach Abholung von der Zylinderschleiferei nochmals selbst vermessen (gemäss Herrn Lenins Sprichwort), und ggfs. nachhonen lassen.
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